Angesichts der alternden Bevölkerung und der wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen stehen Kommunen vor der dringenden Aufgabe, wirksame Strategien zur Gesundheitsförderung und Pflegeprävention zu entwickeln. Dabei rückt das Konzept der „Prehabilitation“ – kurz Prehab – zunehmend in den Fokus: ein innovatives, evidenzbasiertes Trainingsprogramm, das frühzeitig ansetzt, um funktionelle Einschränkungen im Alter zu verhindern und die Selbstständigkeit zu erhalten. Im Mittelpunkt steht dabei ein präventiver Ansatz, der zeigt, wie gezielte Interventionen die Pflegebedürftigkeit älterer Bürgerinnen und Bürger nachhaltig verringern können.
Die demografische Entwicklung stellt Kommunen zunehmend vor die Herausforderung, tragfähige Konzepte zur Gesundheitsförderung und Pflegevermeidung umzusetzen. Mit Prehab, dem präventiven Trainingsprogramm von DigiRehab, eröffnet sich ein evidenzbasiertes Interventionsmodell, das gezielt auf die Erhaltung von Funktionsfähigkeit und Selbstständigkeit älterer Bürgerinnen und Bürger abzielt – mit messbaren Effekten auf das Risiko von Pflegebedürftigkeit.
Individuelles Training – dokumentierte Wirkung
Prehab ist als Frühintervention konzipiert und setzt an den funktionellen Ressourcen der Bürger an. Im Sinne von § 10 des dänischen Altenpflegegesetzes („Ganzheitliche Pflege“) wird das Trainingsprogramm dynamisch an den individuellen Bedarf und das Potenzial der Teilnehmenden angepasst. Die Erfolge sind deutlich: Bereits nach zwölf Wochen Training verbessern 87 % der Teilnehmer ihre körperliche Funktionsfähigkeit signifikant. Zudem berichten 81 % über eine Reduktion alltagsrelevanter Einschränkungen – insbesondere in den Bereichen Mobilität, soziale Teilhabe und Sturzvermeidung.
Signifikante Reduktion des Sturzrisikos
Die Wirksamkeit von Prehab lässt sich auch anhand objektiver Leistungsparameter nachweisen:
- Der Anteil der Bürger mit kritisch niedriger Gehgeschwindigkeit sank um 31 %.
- Die Zahl der Personen mit kritischer Punktzahl im Chair-Rise-Test („Sit-to-Stand“) reduzierte sich um 33 %.
- Beim Timed Up and Go (TUG)-Test sank der Anteil kritischer Ergebnisse um 22 %.
- Der Gesamtrisikowert für Stürze konnte um 28 % gesenkt werden – von ursprünglich 71 % auf 57 %.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Prehab einen substanziellen Beitrag zur Prävention von Pflegebedürftigkeit leisten kann – mit positiven Effekten auf die Lebensqualität der Bürger und die Entlastung der Pflegeinfrastruktur.
Prävention vor Pflege – ein Paradigmenwechsel in der Versorgung
Das neue dänische Altenpflegegesetz betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen, vorausschauenden Pflege, die funktionelle Potenziale gezielt aktiviert, statt ausschließlich auf bestehende Defizite zu reagieren. In diesem Sinne stellt Prehab einen paradigmatischen Wandel dar: von reaktiver Betreuung hin zu präventiver, ressourcenorientierter Unterstützung im Alltag. Für Kommunen bedeutet dies nicht nur eine qualitative Aufwertung der Pflegeangebote, sondern auch eine nachhaltige Investition in Selbstständigkeit, Teilhabe und Lebensqualität – bei gleichzeitigem Rückgang von Folgekosten durch Pflegebedürftigkeit.
